Als ich vor vielen Jahren aufs College ging, entschied ich, mich selbst herauszufordern und mir als Ziel zu setzen, zu versuchen in nur 3 Semestern abzuschließen, indem ich alles an Kursen belege, wofür man normalerweise 4 Jahre Zeit hat. Dieser Artikel erklärt alle Zeitmanagement-Techniken im Detail, die ich verwendet habe, um das zu schaffen.
Ich stellte fest, dass ich 30—40 Kurse pro Semester belegen muss, statt der 12—15 Kurse wie ein normaler Student, um mein Ziel zu erreichen. Es wurde sofort klar, dass ich meine Zeit extrem gut einteilen musste, wenn ich das schaffen wollte. Ich begann alles zu lesen, was ich über Zeitmanagement finden konnte und setzte es in die Tat um. Ich erreichte mein Ziel mit 2 Bachelor of Science Abschlüssen (Informatik und Mathematik) in nur 3 Semestern ohne die Summer School zu besuchen [Anm. d. Red. Eine Möglichkeit in den USA Versäumtes nachzuholen]. Ich schlief 7-8 Stunden pro Nacht, erledigte meine Routine-Aufgaben (Einkaufen, Kochen, etc.), hatte ein soziales Leben und trainierte jeden Morgen für 30 Minuten. In meinem letzten Semester hatte ich sogar einen Vollzeit-Job (40 Stunden pro Woche) als Spieleprogrammierer und einen Posten als Vize-Vorsitzender der lokalen Association of Computing Machinery (ACM), während ich 37 Informatik- und Mathematik-Kurse belegte—größtenteils für fortgeschrittenere Semester gedacht.
Meine Kommilitonen schätzten, wie viel Stunden Arbeit jeder Kurs benötigt und kamen zu dem Schluß, dass meine Wochen 250 Stunden haben müssten. Ich schloß mit einem GPA (Grade Point Average) von 3.9 ab [Anm. d. Red. Entspricht einem glatten 2er-Schnitt] und erhielt zudem die besondere Auszeichnung, für den besten Informatik-Studenten des Jahres. Einer meiner Professoren erzählte mir später, das sie da keine schwere Entscheidung zu treffen hatten, als ihnen klar wurde, was ich machte.
Ich wurde nicht als Wunderkind angesehen und es war das erste Mal, dass ich so etwas vollbracht habe. Ich hatte keine persönlichen Mentoren, die mir geholfen haben, ich kannte niemanden, der so etwas zuvor geschafft hat und ich kann mich auch an keine einzige Person erinnern, die mich dazu ermutigt hat. Im Gegenteil, die meisten Leute standen der Idee äußerst ablehnend gegenüber, wenn ich ihnen davon erzählt habe. Es war einfach etwas, von dem ich für mich selbst beschlossen habe, es zu schaffen.
Wenn man besser verstehen will, an welchem Punkt ich in meinem Leben war und warum ich mich dafür entschieden habe, so etwas Verrücktes zu versuchen, der wird sicherlich gern die Einleitung zur Artikel-Serie “Sinn des Lebens” lesen. Dort gehe ich auf die Hintergrundgeschichte und weitere Details bezüglich meiner Motivation ein.
Es kostete mich eine Menge Überzeugung, damit die Informatik-Fakultät meine Extra-Kurse für jedes Semester absegnet und meine Kommilitonen vermuteten oft, dass ich betrügen würde oder dass ich einen Zwilling habe oder das ich schlicht durchgeknallt war (Letzteres wirft man mir fast jede Woche vor, also vielleicht ist das nicht ganz falsch. ;) Die meiste Zeit habe ich für mich behalten, was ich da mache, aber wenn mich jemand fragte, wie viele Kurse ich belegt habe, dann habe ich es nicht abgestritten. Ich war vermutlich der einzige Student an der Universität mit einem zweiseitigen Kursplan, insofern war es nicht schwer zu beweisen, dass ich die Wahrheit sage, wenn jemand darauf bestand—aber das kam kaum vor.
Ich habe diese Geschichte jetzt nicht erzählt, um zu beeindrucken, sondern um neugierig zu machen, wie ich das geschafft habe. Ich habe es geschafft, weil ich Zeitmanagement-Techniken angewendet habe, die die meisten Leute nicht einmal kennen, die aber in Büchern und Audio-Programmen zu der Zeit (1992-93) verfügbar waren. Die Zeitmanagement-Gewohnheiten, die ich im College gelernt habe, waren auch später sehr hilfreich, als ich mein Unternehmen aufgebaut habe; also möchte ich sie heute hier teilen, in der Hoffnung, dass sie für Andere genauso hilfreich sind. Sie haben mir erlaubt, einige Jahre Schule einzusparen und mir 30.000 € für den Start meines Unternehmens eingebracht (Alles im letzten Semester als Spieleprogrammierer verdient, hauptsächlich durch Tantiemen). Ohne weiteres Vorgeplänkel—hier ist das Beste, was ich beim Studium von Zeitmanagement-Techniken gelernt habe:
Klarheit ist der Schlüssel
Das erste Schritt ist genau zu wissen, was man will. In dem Taek-Kwon-Do Studio, in dem ich trainierte, war ein großes Schild an der Wand befestigt, worauf stand:
“Dein Ziel ist ein schwarzer Gürtel.”
Das half dabei jeden Studenten daran zu erinnern, warum er sich so ein schwieriges Training antut. Wenn man für sich selbst arbeitet, dann ist es leicht, den ganzen Tag am Schreibtisch zu verbringen und nichts von Wert zu vollbringen. Das passiert praktisch immer, wenn man sich nicht völlig darüber im Klaren ist, was man eigentlich vollbringen will. In den Momenten, in denen man sich dessen bewusst wird, sollte man sich fragen:
“Was genau ist es, das ich hier zu vollbringen versuche?”
Man muss sein Ziel so klar wie möglich kennen. Ziele müssen genau sein und aufgeschrieben werden. Man sollte Ziele haben, die so klar sind, dass es für einen beliebigen Fremden möglich ist, sich die aktuelle Situation objektiv anzusehen und mit einem absoluten “Ja” oder “Nein” zu entscheiden, ob man sein Ziel erreicht hat oder nicht. Wenn man sein Ziel nicht präzise definieren kann, wie will man dann wissen, ob man angekommen ist?
Der, meiner Meinung nach, ideale Zeitraum ein Ziel zu definieren und daran zu arbeiten, sind 90 Tage—oder die Länge einer Jahreszeit. In diesem Zeitabschnitt kann man dramatische und messbare Veränderungen erreichen, wenn man sich kristallklare Ziele setzt. Einfach mal einen Moment nehmen—nicht weiterlesen—und eine Momentaufnahme niederschreiben, wie man sich sein Leben in 90 Tagen, von jetzt an, vorstellt …
- Wie hoch wird das monatliche Einkommen sein?
- Wie viel wird man wiegen?
- Wer werden die Freunde sein?
- Wie wird die Karriere weiterlaufen?
- Wie wird die Beziehung aussehen?
- Wie wird die Website aussehen?
Genau sein. Absolute Klarheit wird einem den Vorsprung geben, der einen auf Kurs hält.
So wie ein Flugzeug auf Autopilot ständige Korrekturen durchführen muss, um auf Kurs zu bleiben, so muss man auch selbst regelmäßig seine Ziele neu überprüfen. Am besten, indem man jeden Morgen, seine klaren, geschriebenen Ziele sich durch Lesen neu vor Augen führt. Man kann sie an die Wand hängen— insbesondere die finanziellen Ziele. Vor Jahren (Mitte der 90er) bin ich durch meine Wohnung gegangen und habe in jeden Raum Schilder aufgestellt, auf denen “5,000 € / Monat” stand.
Das war damals mein Ziel an monatlichem Einkommen durch mein Unternehmen. Weil ich exakt wusste, was ich wollte, erreichte ich das Ziel innerhalb weniger Wochen. Ich habe mir weiterhin exakte Einkommensziele gesetzt, auch inmitten gelegentlicher Rückschläge, und ich fand diesen Prozess sehr effektiv. Es hat mir nicht nur geholfen, mich auf das zu fokussieren, was ich wollte—es war vermutlich sogar viel wichtiger, dass es mir half, die Dinge zu verwerfen, die mich nicht auf meinem Weg zu meinem Ziel weitergebracht hätten. Wenn man sich das Ziel setzt 10.000 €/Monat zu verdienen, dann kann es zum Beispiel helfen, die Dinge wegzulassen, die einem nur 5000 €/Monat einbringen werden.
Wenn man diesen Punkt der Klarheit noch nicht erreicht hat, dann ist das das erste Ziel. Es ist eine große Zeitverschwendung durch’s Leben zu gehen und nicht genau zu wissen, was man will. Die meisten Leute suhlen sich viel zu lange in diesem “Ich weiß nicht, was ich machen soll”-Zustand. Sie warten auf ein externes Ereignis, das ihnen die Klarheit verschafft und bemerken nicht, dass Klarheit nur selbst erschaffen werden kann. Auf Klarheit zu warten, ist wie ein Bildhauer, der auf ein Stück Marmor starrt und darauf wartet, dass die Statue darin selber die unnötigen Stücke abschüttelt. Man kann nicht darauf warten, dass sich Klarheit spontan materialisiert- Meißel schnappen und los geht’s!
Flexibel sein
Es ist ein großer Unterschied zwischen “das Ziel kennen” und “den Weg kennen, der dahin führt”. Ein typisches kommerzielles Flugzeug ist zu 90 % der Zeit ab vom Kurs, aber es kommt fast immer an seinem Ziel an, weil es genau weiß, wo es hinfliegen soll und daher ständige Kurskorrekturen durchführt. Man kann den exakten Weg zu einem Ziel nicht im Voraus kennen. Ich glaube, der wirklich Sinn des Planens ist, dass man überzeugt bleibt, dass ein möglicher Weg existiert.
Wir haben alle von der Statistik gehört, dass 80 % aller neuen Unternehmen in den ersten 5 Jahren pleitegehen, aber eine weitaus interessantere Statistik ist, dass fast alle der Unternehmen, die Erfolg haben, es nicht auf dem Weg geschafft haben, wie sie es ursprünglich geplant haben. Wenn man sich erfolgreiche Unternehmen anschaut, die mit einem Business-Plan angefangen haben, dann wird man üblicherweise feststellen, dass ihre anfänglichen Pläne ziemlich danebenlagen und das sie nur deswegen erfolgreich waren, weil sie etwas anderes versucht haben. Man sagt, dass kein Business-Plan den Kontakt mit dem Markt überlebt. Ich möchte das verallgemeinern und sagen, dass kein Plan den Kontakt mit der Realität überlebt.
Der berühmte Autor und Unternehmensberater Stephen Covey benutzt of den Ausdruck “Integrität im Moment der Entscheidung.” Das soll heißen, dass man seinen Plänen nicht blindlings folgen soll, ohne sich seinen Zielen dabei bewusst zu bleiben. Angenommen, man folgt brav seinen Plänen—so weit, so gut—und dann eröffnet sich eine unvorhergesehene, günstige Gelegenheit. Bleibt man beim originalen Plan und verpasst die Gelegenheit oder stoppt man und verfolgt diese Gelegenheit und bringt so seinen Zeitplan durcheinander? An diesem Punkt muss man innehalten und sich seiner Ziele erneut bewusst werden, um sich entscheiden zu können, was der bessere Kurs ist. Kein Plan sollte blindlings verfolgt werden. Sobald man an neue Informationen gelangt, die den Plan umstoßen könnten, muss man in diesem Moment der Entscheidung Integrität bewahren. Manchmal kann man seine Ziele schneller erreichen, wenn man Abkürzungen nutzt, die sich plötzlich auftun. Ein anderes Mal sollte man bei seinem originalen Plan bleiben und kleine Ablenkungen, die nur vom Ziel wegführen würden, vermeiden. Man sollte streng bei seinen Zielen, aber flexibel in seinen Plänen sein.
Ich glaube, dass es weitaus wichtiger ist, ein klares Ziel zu haben, anstatt einen klaren Plan. In der Schule kannte ich mein Endziel ganz genau—das College in nur 3 Semestern abschließen—aber meine Pläne waren in einem Zustand ständiger Veränderung begriffen. Jeden Tag wurde ich über neue Hausaufgaben, Projekte oder Prüfungen informiert und ich musste mich diesen permanenten Veränderungen anpassen. Hätte ich versucht einen langfristigen Plan für jedes Semester aufzustellen, dann wäre dieser in weniger als 24 Stunden nutzlos geworden.
Single-Tasking—immer nur eine Aufgabe
Anstatt irgendein ausgeklügeltes Organisationssystem zu verwenden, blieb ich einfach bei einer sehr simplen To-do-Liste auf Papier. Mein einziges Hilfsmittel war ein Notizblock, auf dem ich die Hausaufgaben und ihre Abgabetermine notiert habe. Ich habe mir keinen Kopf um clevere Einteilungen oder Priorisierung gemacht. Ich habe einfach die Liste durchgesehen und den dringendsten Eintrag ausgewählt, den ich in der aktuell verfügbaren Zeit bearbeiten konnte. Dann habe ich ihn erledigt und von der Liste gestrichen.
Wenn ich eine 10-stündige Hausarbeit schreiben musste, dann habe ich das ganze Ding auf einmal erledigt, anstatt es in kleinere Häppchen aufzuteilen. Für gewöhnlich habe ich große Projekte am Wochenende erledigt. Ich bin am Morgen in die Bibliothek gegangen, habe mir die nötigen Sachen herausgesucht und ging dann zurück in mein Zimmer im Studentenwohnheim und habe weitergearbeitet, bis der finale Text aus meinem Drucker kam. Wenn ich eine Pause brauchte, dann habe ich eine Pause gemacht. Es war egal, wie umfangreich das Projekt sein sollte oder wie viele Wochen der Professor dafür Zeit gegeben hatte. Wenn ich einmal eine Hausaufgabe begonnen habe, dann habe ich auch solange daran gearbeitet, bis sie zu 100 % erledigt und fertig zum Abgeben war.
Dieser simple Ansatz hat mir eine riesige Menge Zeit gespart. Erstens konnte ich mich so völlig auf jede Aufgabe konzentrieren und diese sehr effizient abarbeiten. Beim Springen zwischen Aufgaben geht eine Menge Zeit verloren, weil man jedes Mal den Kontext neu laden muss. Single-Tasking minimiert die Zeit, die man beim Springen zwischen Aufgaben verliert. Genau genommen, habe ich versucht, wenn möglich, die Aufgaben nach Themengebiet zusammenzufassen und alle abzuarbeiten, bevor ich das Thema erneut gewechselt habe. So habe ich alle Hausaufgaben für Mathematik hintereinander erledigt. Dann kamen alle Programmier-Aufgaben dran. Dann die Aufgaben für die allgemeine Ausbildung. Auf diese Art und Weise habe ich mein Gehirn erst in den Mathematik-Modus, den Programmier-Modus, Schreib-Modus oder Kunst-Modus versetzt und bin möglichst lange in jedem Einzelnen geblieben. Zweitens glaube ich, dass diese Gewohnheit mir geholfen hat, entspannt und stressfrei zu bleiben, weil meine Gedanken nicht mit zu vielen Dingen, die erledigt werden mussten, überfüllt waren. Es gab jederzeit immer nur eine Sache. Ich konnte alles andere vergessen, was nicht damit zu tun hatte.
Niederlagen sind Freunde
Die meisten Leute haben eine angeborene Angst zu scheitern, aber Niederlagen sind tatsächlich die besten Freunde. Menschen, die Erfolg haben, scheitern auch sehr viel, weil sie eine Menge Versuche unternehmen. Der großartige Baseball-Spieler Babe Ruth hält gleichzeitig den Homerun-Rekord und den Strikeout-Rekord. Diejenigen, die die meisten Erfolge verbuchen, stecken auch die meisten Niederlagen ein. Es gibt nichts Falsches oder Beschämendes, wenn man scheitert. Man bereut nur, wenn man nie einen Versuch unternimmt. Also keine Angst vor Experimenten, wenn man zum Beispiel versuche seine Produktivität zu erhöhen. Manchmal ist es der schnellste Weg herauszufinden, ob etwas funktionieren könnte, wenn man einfach ins kalte Wasser springt und es ausprobiert. Man kann immer noch Anpassungen vornehmen. Der Grund dafür ist, dass man nach seinem ersten Schuss echte Daten vorliegen hat, mit denen man neu zielen kann. Viel zu viele Leute verzetteln sich in Planungen und Analysen und unternehmen am Ende nie etwas. Wie viele potenziell großartige Ideen hat man verworfen, weil man im Zustand der Analyse-Paralyse (Auf die Plätze, fertig, zielen, zielen, zielen, zielen, …) steckengeblieben ist?
Während des Colleges probierte ich eine Menge verrückter Ideen aus, von denen ich glaubte, dass sie mir Zeit sparen könnten. Ich habe weiter Material über Zeitmanagement gelesen und angewendet, was ich lernte, aber ich entwickelte auch ein paar eigene Ideen. Die meisten meiner Ideen waren Flops, aber einige funktionierten. Ich war gewillt, immer und immer wieder Niederlagen zu erleiden, mit der Hoffnung auf etwas zu stoßen, was mir helfen könnte.
Man muss verstehen, dass eine Niederlage nicht das Gegenteil von Erfolg ist. Niederlagen sind ein essenzieller Teil des Erfolgs. Wenn man einmal erfolgreich ist, dann wird sich sowieso niemand mehr an die Niederlagen erinnern. Microsoft war nicht das erste Unternehmen von Bill Gates und Paul Allen. Wer erinnert sich daran, dass ihr erstes Unternehmen Traf-o-Data ein Flop war? Der Schauspieler Jim Carrey wurde mehrmals von der Bühne gebuht, als er noch ein Anfänger war. Wir haben elektrische Glühbirnen weil Thomas Edison sich sogar nach 10.000 fehlgeschlagenen Experimenten weigerte aufzugeben. Wenn das Wort “Niederlage” einem ein Dorn im Auge ist, dann sollte man es in einen neuen Kontext packen: Entweder man ist erfolgreich, oder man hat etwas gelernt.
Die Angst vor Niederlagen zu verlieren, wird einem sehr viel weiterhelfen. Wenn man ein bestimmtes Ziel erreichen will, aber Angst hat, dass man es nicht schaffen wird, dann sollte man einfach loslegen und es dennoch tun. Auch wenn man bei seinem Versuch scheitert, dann lernt man etwas Wertvolles dabei und kann beim nächsten Mal einen besseren Versuch machen. Wenn man sich Leute anschaut, die heutzutage erfolgreich im Geschäft sind, dann wird man gewöhnlich sehen, das die meisten von ihnen eine ganze Reihe an bedrückenden Niederlagen hatten, bevor sie schließlich etwas fanden, das funktioniert hat—das schließt mich ein. Und ich denke, die meisten dieser Leute werden mir zustimmen, dass diese frühen Niederlagen etwas Essenzielles zu ihren späteren Erfolgen beigetragen haben. Mein Rat an jeden, der ein neues Unternehmen startet, ist, dass man einfach anfangen sollte, Produkte oder Services zu produzieren, ohne sich groß Gedanken darüber zu machen, ob sie Hits sein werden. Sie werden es vermutlich nicht sein. Aber man wird dabei mehr lernen, als durch nachdenken.
Mach es jetzt!
W. Clement Stone, der ein Versicherungsimperium im Wert von Hunderten von Millionen Dollar aufgebaut hat, hat alle seine Mitarbeiter den Satz “Mach’ es jetzt!” immer und immer wieder zu Beginn jedes Arbeitstages wiederholen lassen. Wann auch immer man die Tendenz verspürt, die Faulheit siegen zu lassen, aber sich an etwas erinnert, was man machen sollte, dann sollte man innehalten und sich selbst laut sagen: “Mach’ es jetzt! Mach’ es jetzt! Mach’ es jetzt!” Ich stelle diesen Satz oft als meinen Bildschirmschoner ein. Es führt zu gewaltigen Kosten, wenn man Dinge aufschiebt, weil man sie mental immer und immer wieder neu verarbeiten muss, was zu sich einer enormen Menge verschwendeter Zeit aufsummieren kann. Denken und Planen ist wichtig, aber Handeln ist weitaus wichtiger. Man wird nicht für seine Gedanken und Pläne bezahlt, sondern nur für seine Resultate. Im Zweifel sollte man selbstbewusst agieren, als ob es unmöglich wäre, zu scheitern. Prinzipiell ist es das sogar.
Es ist absolut zwingend, dass man eine Gewohnheit entwickelt, Entscheidungen so schnell wie möglich zu treffen. Ich benutze eine 60-Sekunden-Regel für fast jede Entscheidung, die ich treffen muss—egal wie groß oder wichtig. Sobald ich alle Informationen habe, um eine Entscheidung zu treffen, stelle ich einen Wecker und gebe mir nur 60 Sekunden Zeit, eine feste Entscheidung zu treffen. Ich werfe sogar eine Münze, wenn es sein muss. Als ich im College war, konnte ich es mir nicht leisten, Zeit damit zu verschwenden, über Hausaufgaben nachzudenken oder mich zu sorgen, wann ich sie machen sollte. Ich habe einfach eine ausgewählt und sofort losgelegt. Und heute, wenn ich mich entscheiden muss, welchen Artikel ich als Nächstes schreibe, dann wähle ich einfach ein Thema aus und beginne zu schreiben. Ich glaube, das ist der Grund, warum ich nie Schreibblockaden habe. Schreibblockade heißt, dass man dabei hängen bleibt, darüber zu grübeln, was man als Nächstes schreiben soll, anstatt es einfach zu tun. Ich will keine Zeit verschwenden, über das Schreiben nachzudenken, weil ich schon viel zu beschäftigt damit bin. Das ist wohl der Grund, warum ich ohne Probleme Hunderte origineller Artikel schreiben konnte. Jeder Artikel, den ich schreibe, bringt neue Ideen für mindestens zwei weitere hervor, sodass meine Ideen-Liste nur länger wird. Ich kann mir nicht vorstellen, jemals ohne eigene Inhalte dazustehen.
Zu oft verzögern Leute Entscheidungen, wenn sie dadurch keinen Vorteil haben. Gewöhnlich haben verzögerte Entscheidungen aber nur negative Konsequenzen, sodass man, auch wenn man eine uneindeutige Situation vor sich hat, sich zusammenreißen und eine Entscheidung treffen sollte. Wenn sich herausstellt, dass es die Falsche war, dann merkt man es bald. Viele Leute brauchen vermutlich schon mehr als 60 Sekunden um zu entscheiden, was sie zum Abendbrot essen. Wenn ich mich nicht entscheiden kann, was ich essen will, dann schnappe ich mir einfach einen Apfel oder eine paar Bananen und beginne zu essen, und oft bin ich schon voll mit Früchten, bevor ich weiß, was ich wirklich essen möchte. Also weiß mein Gehirn, dass es sich schnell entscheiden sollte, wenn es etwas anderes als Früchte will. Wenn man die Entscheidungsfindung beschleunigen kann, dann kann man den Rest seiner Zeit mit dem Handeln verbringen.
Eine Studie zeigte, das die besten Manager der Welt dazu tendieren, eine hohe Toleranz für mehrdeutige Situationen haben. Anders gesagt, sie können bei unvollständigen und/oder sich widersprechenden Informationen dennoch selbstbewusst handeln. Viele Industriezweige sind inzwischen so schnelllebig, dass Gelegenheiten längst verstrichen sind, wenn man erst abwartet, bis man ausreichend Informationen gesammelt hat. Wenn man keine Informationen zur Verfügung hat, dann muss man sich auf seine persönlichen Erfahrungen und Gefühle verlassen. Wenn eine Entscheidung getroffen werden kann, dann sollte man diese so schnell wie möglich fällen. Wenn man nicht sofort eine Entscheidung treffen kann, dann sollte man sich einen Termin eintragen, zudem man die Optionen betrachten und eine Entscheidung treffen wird. Der Großteil der Zeit sollte mit Handeln und nicht mit dem Entscheiden verbracht werden. Der Zustand der Unentschlossenheit ist eine riesige Zeitverschwendung. Man sollte nicht mehr als 60 Sekunden in diesem Zustand verbringen—, wenn es sich vermeiden lässt. Man sollte ein feste und schnelle Entscheidung treffen und von Unsicherheit zur Sicherheit des Handelns übergehen. Die Welt wird Bescheid sagen, wenn man falsch liegt und dann hat man schon bald genug Erfahrungen gesammelt, um genaue und intelligente Entscheidungen zu fällen.
Rücksichtslos selektieren
Man muss alles loswerden, was Zeit verschwendet. Großzügig den Mülleimer benutzen. Die Regel lautet: “Im Zweifel wegwerfen.” Nutzlose Zeitschriften-Abonnements kündigen. Wenn man eine Zeitschrift herumliegen hat, die mehr als 2 Monate alt ist, und man sie immer noch nicht gelesen hat: wegwerfen— sie ist es vermutlich nicht mehr wert, noch gelesen zu werden. Man muss realisieren, dass nichts kostenlos ist, wenn es einen Zeit kostet. Bevor man sich bei einem neuen kostenlosen Service oder Abonnement anmeldet, dann sollte man sich fragen, wie viel Zeit es einen an kosten wird. Jede Aktivität bedeutet Zusatzkosten. Man frage sich
“Ist diese Aktivität wert, was ich dafür opfere?”
Im College war ich richtiggehend brutal, wenn es um Selektion ging. Ich teilte einmal einem Professor mit, dass ich mich entschieden habe, eine seiner Informatik-Hausaufgaben nicht zu erledigen, weil ich nicht fand, dass es eine gute Verwendung meiner Zeit wäre. Das Projekt benötigte ungefähr 10—20 Stunden langweiliger Routinearbeit, die mich nichts gelehrt hätte, was ich nicht eh schon wusste. Zudem machte das Projekt nur 10 % meiner Endnote in diesem Kurs aus, und da ich bisher nur Einsen hatte, wäre das Ergebnis nur, dass ich eine 1- statt einer 1 bekommen würde. Ich sagte dem Professor, dass ich das für einen fairen Tausch halte und die 1- akzeptieren würde. Ich habe nicht versucht, einen besonderen Deal mit ihm auszuhandeln. Also war meine offizielle Note in diesem Kurs eine 1-, aber persönlich gab ich mir eine 1+ dafür, dass ich diese 10—20 Stunden viel besser genutzt habe.
Man muss sich eine Frage stellen:
“Hätte ich jemals dieses Projekt, diese Beziehung, diese Karriere, etc. begonnen, wenn ich alles nochmal machen müsste, mit dem Wissen, das ich jetzt habe?”
Wenn die Antwort “Nein” ist, dann sollte man so schnell wie möglich das Ganze sein lassen. Das nennt man Nullsummen-Denken. Ich kenne eine Menge Leute, die eine einschränkende Überzeugung (Limiting Belief) haben—wie zum Beispiel
“Immer alles fertigmachen, was man begonnen hat.”
Sie verbringen Jahre damit Leitern zu erklimmen, nur um am Ende angekommen festzustellen, dass sie am falschen Gebäude lehnten. Immer bedenken, dass Niederlagen Freunde sind. Wenn eine in der Vergangenheit getroffene Entscheidung nicht mehr die Resultate liefert, die einen weiterbringen, dann sollte man rücksichtslos sein und sie fallen lassen, damit man in einer besseren Richtung weitermachen kann. Es ist nicht ehrenhaft, sein Leben einem Ziel zu widmen, das einen nicht länger inspiriert. Das ist eine weitere Situation, in der man “Integrität im Moment der Entscheidung” üben muss. Man muss seine aktuelle Situation ständig neu bewerten, um wirklich genau entscheiden zu können, was man als Nächstes macht. Was auch immer man in der Vergangenheit entschieden hat, ist ziemlich irrelevant, wenn man die gleiche Entscheidung heute nicht wieder fällen würde.
Verschwendete Zeit identifizieren und zurückholen
Anstatt eine einstündige TV-Show anzusehen, kann man sie aufnehmen und in nur 45 Minuten schauen, wenn man die Werbung überspringt. Man sollte keine halbe Stunde mit dem Schreiben einer längeren E-Mail verschwenden, wenn man das Gleiche auch mit einem 10-minütigen Anruf erledigen kann. Des weiteren sollte man Botengänge zusammenfassen und sie alle auf einmal erledigen.
Im Sommer, zwischen meinem zweiten und dritten Semester, fand ich eine Wohnung in der Straße gegenüber vom Campus, die etwas näher an der Ingenieur-Fakultät lag, als mein bisheriges Zimmer im Studentenwohnheim. Also zog ich aus dem Wohnheim in die Wohnung, was mir jeden Tag etwas Wegzeit sparte. Zudem zog ich aus einer 2-Mann-Wohnung im Wohnheim in ein 1-Mann-Studio Appartement. Die neue Wohnung war viel effizienter. Zum Beispiel konnte ich an Programmier-Hausaufgaben arbeiten, während ich das Abendessen kochte, da mein Schreibtisch nur ein paar Schritte vom Herd entfernt war.
Der Versuch zeitraubende Gewohnheiten abzuschütteln, ist oft das Erste, was Leute unternehmen, wenn sie effizienter werden wollen—aber ich glaube, dass es ein Fehler ist. Die Optimierung der persönlichen Gewohnheiten sollte erst später erfolgen. Klarheit über den Sinn und Zweck muss zuerst da sein. Wenn man sich nicht im Klaren ist, dann werden die Versuche effizientere Gewohnheiten einzuführen und ineffiziente abzulegen nur kläglich scheitern. Man hat keine wichtigen Gründe, seine Zeit gut zu nutzen, sodass es leicht ist, vom Weg abzukommen, wenn erste Hindernisse auftauchen. Man braucht ein großes und attraktives Ziel, um motiviert zu bleiben. Der Grund, um eine Aufgabe um 15 Minuten zu verkürzen, muss ein Überfluss an Motivation sein, eben diese Viertelstunde besser nutzen zu können.
Ein Beispiel: Man hat eine Karriere, die man ganz gut leiden kann, aber höchstwahrscheinlich ist sie nicht so fesselnd, dass man daran interessiert ist, hier und da 15 Minuten zu gewinnen, auch wenn man damit insgesamt ein paar Stunden pro Tag sparen könnte. Aber wenn man sich die Zeit genommen hat, den Sinn und Zweck zu finden, der einen tief drinnen berührt, dann wird man automatisch motiviert sein, seine Zeit besser zu nutzen. Wenn man die höchsten Ebenen seines Lebens in Ordnung bringt (Sinn und Zweck, Bedeutung, spirituelle Glaubenssätze), dann tendieren die niederen Ebenen dazu, sich ganz von allein zu optimieren (Gewohnheiten, Methoden, Handlungen).
Die 80—20-Regel anwenden
Die 80—20-Regel, auch bekannt als das Pareto-Prinzip, besagt, dass bei einer Aufgabe 20 % Aufwand für 80 % des Ergebnis verantwortlich sind. Das bedeutet umgekehrt, dass die anderen 80 % Aufwand nur für 20 % des Endergebnisses sorgen. Im College war ich rücksichtslos in der Anwendung dieses Prinzips. In manchen Wochen habe ich bis zu 40 % meiner Kurse geschwänzt, weil das Rumsitzen in den Vorlesungen oft nicht der effektivste Weg zum Lernen war. Und ich habe bereits erwähnt, dass ich es schlicht ablehnen würde, eine Hausaufgabe zu erledigen, wenn ich feststellte, dass sie meine Zeit nicht wert war. Es gab einen Mathematik-Kurs, wo ich nur 2x erschienen bin, weil ich durch ein Buch viel schneller lernen konnte, als durch die Vorlesung. Ich erschien nur für den Test in der Mitte des Semesters und am Ende zur Prüfung. Ich hab meinen Kopf am Anfang jeder Vorlesung reingesteckt und meine Hausaufgaben abgegeben und dann nochmal am Ende um die nächsten Hausaufgaben zu notieren. Ich habe übrigens die beste Note in diesem Kurs bekommen, aber der Lehrer hatte keine Ahnung wer ich war. Die anderen Studenten hielten sich an die Regeln, ohne zu bemerken, dass sie die Freiheit hatten, ihre eigenen Regeln aufzustellen. Man muss herausfinden, welche Teile des Lebens zu den ausschlaggebenden 20 % gehören und sich auf diese fokussieren. Man sollte absolut rücksichtslos sein und ablehnen mit Dingen Zeit zu verbringen, die einfach keine optimalen Ergebnisse liefern können. Die Zeit muss dort investiert werden, wo das Potenzial groß ist, dass es sich auch richtig lohnt.
Seine Zeit beschützen
Um effektiv arbeiten zu können, benötigt man ununterbrochene Blöcke an Zeit, in denen man bedeutende Fortschritte machen kann. Wenn man zum Beispiel sicher weiß, dass man nicht unterbrochen wird, dann ist die Produktivität viel, viel höher. Wenn man sich eine besonders intensive Aufgabe vornimmt, dann muss man einen Zeitblock dafür einplanen, in dem man nichts anderes macht. Ich finde ein Zeitraum von mindestens 90 Minuten ist für einen Zeitblock ideal.
Eventuell muss man mit anderen Leuten in seinem Leben verhandeln, um diese ununterbrochenen Zeitblöcke möglich zu machen. Wenn nötig, sollte man andere vorwarnen, dass man in einem bestimmten Zeitraum nicht gestört werden will. Zur Not mit Gewalt drohen. Während der Schule habe ich meine Zimmertür abgeschlossen, wenn ich arbeiten wollte, sodass meine Mitbewohner wussten, dass sie mich nicht stören sollen. Eigentlich sind die Zimmer im Wohnheim für 2 Personen gedacht (4 Personen pro Suite), aber ich habe etwas mehr bezahlt, um ein Zimmer für mich allein zu haben. So hatte ich immer mein privates Zimmer zum arbeiten. Wenn ich Zeit für Soziales hatte, dann habe ich die Tür offen gelassen—zum Beispiel während ich mit einem Mitbewohner Computerspiele spielte. Wenn man in einer Umgebung mit vielen Unterbrechungen arbeitet, die die Produktivität beeinflussen, dann muss man die Umgebung wechseln—was es auch kostet. Einige Leute haben mir erzählt, dass sie eine Kopie dieses Artikels ihrem Chef gegeben haben, um ihn zu überzeugen, dass Schritte unternommen werden, um unnötige Unterbrechungen zu reduzieren.
Einigen Leuten hilft es, für Aufgaben bestimmte Zeitabschnitte einzuplanen, aber ich habe für mich persönlich herausgefunden, dass ich am besten arbeite, wenn ich lange Abschnitte an unterbrechungsfreier Zeit ohne festes Ende zur Verfügung habe. Wann immer es geht, versuche ich mir selbst zu erlauben, solange wie ich nur kann an einer Aufgabe zu arbeiten, bis ich Hunger oder anderen körperlichen Bedürfnissen erliege. Ich arbeite oft mehr als 6 Stunden am Stück an einem Projekt—ohne Pause. Häufige Pausen werden oft empfohlen, um die Produktivität zu erhöhen. Ich habe aber das Gefühl, dass das ein Überbleibsel von Untersuchungen an schlecht motivierten Arbeitern aus dem Industriezeitalter ist, und nicht sonderlich zu hoch motivierter, zweckgetriebener und kreativer Arbeit passt. Ich finde, dass es für mich das Beste ist, den Schwung solange mitzunehmen, wie es nur geht, anstatt die Aufgabe in kleinere Stücke zu zerhacken, was nur das Risiko erhöht, unterwegs irgendwelchen Ablenkungen zu erliegen.
Der Flow-Zustand, in dem man völlig in einer Aufgabe aufgegangen ist und das Zeitgefühl verliert, benötigt zum Eintritt circa 15 Minuten. Jedes Mal, wenn man unterbrochen wird, kann es weitere 15 Minuten dauern, bevor man wieder zurück findet. Wenn man einmal den Flow-Zustand erreicht, dann sollte man ihn mit seinem Leben verteidigen. Das ist der Zustand, in dem man enorme Mengen an Arbeit erledigen und eine totale Verbundenheit mit der Aufgabe spüren wird. Wenn ich in diesem Zustand bin, dann habe ich kein Gefühl für Vergangenheit oder Zukunft. Ich fühle mich einfach, als wäre ich Eins mit meiner Arbeit.
Auch wenn ich oft feststelle, dass eine Aufgabe dazu neigt, die für sie vorgegebene Zeit auch auszufüllen (aka Parkinsons Gesetz), ist es doch oft das Risiko wert. Zum Beispiel, wenn ich Optimierungen am meiner Website vornehme, dann fallen mir regelmäßig neue Ideen für Optimierungen ein, während ich daran arbeite und für gewöhnlich implementiere ich diese dann auch gleich noch. Für mich ist es effizienter, diese Ideen gleich, wenn sie mir einfallen, zu bearbeiten, als sie auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
Arbeiten, wenn man arbeitet
Während dieser heiligen Zeitblöcke, sollte man nur an der vorliegenden Aufgabe arbeiten und nichts anderes machen. Keine E-Mails abrufen, keine Online-Foren besuchen oder im Web surfen. Wenn diese Versuchung besteht, dann deaktiviert man am besten solange die Internet-Verbindung. Telefon abstellen oder einfach nicht rangehen. Bevor es losgeht noch ins Bad und am besten sicherstellen, dass man so schnell nicht hungrig wird. Am besten gar nicht vom Stuhl aufstehen müssen. Und mit niemanden in der Zeit reden.
Man muss sich entscheiden, was man machen sollte und dann nichts anderes als das tun. Wenn man Untergebene hat, dann sollte man regelmäßig nachfragen, was ihre Top-Aufgabe ist und sicherstellen, dass sie nichts anderes machen. Wenn man sieht, wie jemand E-Mails beantwortet, dann sollte das die wichtigste Aufgabe in diesem Moment sein. Wenn nicht, dann verschwendet die Person Zeit … relativ gesehen.
Wenn man eine Pause braucht, dann sollte man auch eine echte Pause einlegen und nichts anderes. Kein halbes Arbeiten während einer Pause, wenn man das Gefühl hat, dass man Ruhe und Erholung braucht. E-Mails abrufen und im Web surfen ist keine Pause. Wenn man eine Pause nimmt, dann schließt man die Augen und atmet mehrmals tief durch, hört etwas entspannende Musik und döst für eine Weile, macht ein Nickerchen von 20 Minuten oder isst ein paar frische Früchte. Man sollte solange ausruhen, bis man sich wieder bereit für produktive Arbeit fühlt. Wenn man Ruhe braucht, dann ruht man auch. Wenn man arbeiten sollte, dann arbeitet man. Entweder mit 100 %-iger Konzentration arbeiten- oder gar nicht. Es ist völlig in Ordnung, so viel Zeit für eine Pause zu nehmen, wie man will. Man darf nur nicht seine Erholungszeit mit der Arbeitszeit vermischen.
Multitasking
Die Menge an neuem Wissen erhöht sich in manchen Bereichen so schnell, dass alles, was man über seine Arbeit weiß, vermutlich bald veraltet sein wird. Die einzige Lösung ist, neues Wissen so schnell wie möglich zu absorbieren. Viele der Fähigkeiten, die ich heute in meinem Unternehmen nutze, gab es vor 5 Jahren noch gar nicht. Der beste Weg, den ich kenne, um mitzuhalten, ist Multitasking—das heißt ich lese und höre zugleich Audio-Programme, wann immer es geht.
Wenn man TV schaut, dann kann man in den Werbepausen eine Computerzeitschrift lesen. Wenn man ein Mann ist, dann kann man beim Rasieren lesen. Ich habe einen elektrischen Rasierer und lese während der 2—3 Minuten, die ich jeden Tag zum Rasieren brauche. So schaffe ich 2 extra Artikel pro Woche—das sind 100 Artikel pro Jahr. Diese Angewohnheit ist wirklich für jeden machbar. Man nimmt einfach ein paar Magazine (oder ausgedruckte Artikel), für die man sonst keine Zeit finden würde, und legt sie ins Badezimmer. Wenn man rausgeht, sollte man immer wenigstens einen zusammengefalteten Artikel dabei haben. Sobald man in einer Schlange warten musste, wie zum Beispiel bei der Post oder an der Supermarktkasse, dann holt man den Artikel raus und liest ihn. Man wird sich wundern, wie viel extra Wissen man aufnehmen kann, wenn man in solchen Situationen etwas zu lesen dabei hat.
Man sollte so viele Audio-Programme, wie nur möglich hören. Wenn man Auto fährt, sollte man immer ein Audio-Programm hören. Direkt von den Leuten zu lernen, die schon die Fähigkeiten haben, die man meistern will, ist einer der besten Wege um Zeit zu sparen. Audio-Programme enthalten oft mehr praktische Tipps als jeder Kurs an der Universität. Leute mit Abschlüssen in Marketing oder BWL haben von Professoren gelernt; aber man selbst kann von Millionären und Milliardären lernen, die wissen, was in der echten Welt tatsächlich funktioniert.
Multitasking war vermutlich die wichtigste, schnell erlernbare Fähigkeit, die mir erlaubte, das College in 3 Semestern abzuschließen. An einem normalen Wochentag hatte ich 7-8 Stunden Kurse. Aber an Dienstagen im letzten Semester hatte ich einen Kurs nach dem anderen, von früh um 9 bis abends um 10. Weil ich ungefähr ein Dutzend Kurse jedes Semester hatte, musste ich auch fast jede Woche Projekte fertigstellen oder Prüfungen schreiben. Ich hatte keine Zeit, um außerhalb eines Kurses zu lernen, weil diese Zeit für meinen Job daraufging. Also musste ich einfach alles lernen, sobald es erwähnt wurde. Wenn ein Lehrer etwas an die Tafel schrieb, dann habe ich es mir sofort eingeprägt—ich konnte es mir nicht leisten, Dinge später zu lernen und zu riskieren, zurückzufallen. Während der anspruchsloseren Kurse machte ich Hausaufgaben, arbeitete an Algorithmen für meinen Programmierer-Job oder verfeinerte meine Planung. Man kann vermutlich unzählige Möglichkeiten für Multitasking finden. Immer wenn man etwas Physisches macht, wie Fahren, Kochen, Einkaufen, oder Laufen, kann man sein Hirn auf Trab halten, indem man Audio-Programme hört oder liest.
Die Idee des Multitasking scheint im Widerspruch zu dem oben erwähnten Rat zu stehen, dass man während seiner Arbeit nur arbeiten soll. Aber dieser Rat bezieht sich auf anspruchsvolle Arbeit, bei der man alle seine mentalen Ressourcen bündeln muss, um einen bestmöglichen Job zu erledigen, während sich dieser Tipp auf anspruchslose Arbeiten bezieht, wo man noch genügend Kapazität hat, um andere Dinge zur gleichen Zeit zu erledigen—wie zum Beispiel in einer Schlange warten, Abendessen kochen, im Flugzeug sitzen, oder von A nach B laufen. Multitasking sollte nicht verwendet werden, wenn es die Leistung bei einer kritischen Aufgabe signifikant beeinträchtigt, aber es sollte intelligent eingesetzt werden, um Vorteile aus überschüssiger Kapazität zu ziehen. Man sollte echte Pausen einlegen, wenn man sie braucht, aber auch wiederum keine Zeit verschwenden, wenn man sich in einem Zustand mit geringem Aufwand befindet. Es ist effizienter, zwischen 100 % Arbeit und 100 % Ruhe zu wechseln.
Multitasking erlaubt es, die Produktivität auf neue Höhen zu heben. Man mag denken, dass es erschöpfend wirkt, aber viele Leute finden, dass es den gegenteiligen Effekt hat. Für mich war es ungemein erfrischend, so viel zu schaffen. Je härter man arbeitet, desto größer wird die Arbeitsleistung und die Erholung nach einer Pause sein.
Experimentieren
Jeder ist anders—das was für einen gut klappt, muss nicht das sein, was für alle anderen gut funktioniert. Vielleicht arbeitet man am morgens am besten oder spät in der Nacht. Man muss seine eigenen Stärken nutzen und Wege finden, seine Schwächen zu kompensieren. Man kann mit Musik während der Arbeit experimentieren. Ich verwenden den kostenlosen WinAMP Player, der auch werbefreies Radio direkt auf meinen PC streamen kann und das den ganzen Tag lang, mit einer Vielfalt an Känalen. Ich finde, dass klassische und New-Age-Musik, insbesondere Mozart, hervorragend für Webentwicklung sind. Aber bei den meisten Routine-Aufgaben hilft mir wummernde Techno/Trance-Musik viel schneller zu arbeiten. Ich weiß nicht genau warum, aber ich bin doppelt so produktiv, wenn ich schnelle Musik höre, als wenn ich gar keine Musik höre. Auf der anderen Seite ist Musik mit Gesang von Nachteil für meine Produktivität, weil sie zu sehr ablenkt. Und wenn ich mich wirklich stark konzentrieren muss, dann höre ich gar keine Musik. Man sollte mal ein simples Experiment mit sich selbst veranstalten und ausprobieren, ob bestimmte Musik die Produktivität erhöhen kann. Für mich waren die Unterschiede dramatisch.
Sobald man eine neue verrückte Idee hat, um seine Produktivität zu erhöhen, sollte man sie testen und sehen, wie der Effekt ist. Man sollte keine Idee verwerfen, bis man sie nicht ausprobiert hat. Teilerfolge gibt es häufiger, als komplette Fehlschläge, sodass jedes Experiment bei der Verfeinerung der Zeitmanagement-Techniken helfen wird. Auch die Gewohnheit ständig zu experimentieren, wird dazu beitragen, produktiver zu werden.
Enthusiasmus kultivieren
Das Wort Enthusiasmus kommt vom griechischen entheos, was wörtlich übersetzt “Der innere Gott” bedeutet. Ich mag diese Definition sehr. Ich bezweifle, dass es möglich ist, die Kunst des Zeitmanagements zu meistern, wenn man nicht überschwänglich von dem begeistert ist, womit man seine Zeit verbringt. Man sollte dem nachgehen, was einen wirklich inspiriert. Nicht das Geld jagen. Die Leidenschaft jagen. Wenn man gegenüber seiner Arbeit nicht enthusiastisch ist, dann verschwendet man sein Leben. Einfach etwas anderes suchen. Vielleicht sogar gleich eine neue Karriere. Man darf sich nicht fertigmachen, wenn die aktuelle Karriere uninteressant geworden ist. Mann muss immer daran denken, dass Niederlagen Freunde sind. Man muss auf den inneren Gott hören und zu etwas wechseln, was einen neu begeistert. Es ist die schlimmste Zeitverschwendung etwas zu tun, das einen nicht glücklich macht. Die Arbeit sollte dem Leben dienen, nicht andersherum.
Wenn man wie die meisten Leute ist, kann man sich ab und zu selbst motivieren, aber dann erwischt es einen wieder und man sinkt zurück auf eine tiefere Produktivitätsebene, auf der man es schwer findet, an einem Projekt weiterzuarbeiten. Wie leicht ist doch, ein neues Projekt zu beginnen, wenn die Motivation groß ist. Wie schwierig ist es, es weiterzuführen, wenn der Enthusiasmus nachlässt, nicht wahr? Da die meisten Leute zu einem gewissen Grad negativ eingestellt sind, ist es ganz natürlich, dass man mit der Zeit seine positive Spannung verliert, es sei denn man kultiviert seinen Enthusiasmus wie einen Rohstoff. Ich sehe nichts Gutes darin, mich zu etwas zu zwingen, was ich wirklich nicht machen will. Wenn ich nicht motiviert bin, dann ist es nahezu unmöglich mich hinzusetzen und daran produktiv zu arbeiten—und meistens ist es fast schmerzhaft. Ist man aber hoch motiviert, dann fühlt sich Arbeit wie Spielen an.
Während des College konnte ich es mir nicht leisten, das mein Enthusiasmus nachlässt—oder ich wäre tot gewesen. Ich lernte schnell, dass ich eine bewusste Anstrengung unternehmen musste, um meinen Enthusiasmus täglich wieder zu verstärken. Ich hatte immer eine Kassette für meinen Walkman dabei (damals gab es noch keine MP3-Player) und während ich von einer Vorlesung zur nächsten lief, hörte ich mir Mitschnitte über Zeitmanagement und Motivation an. Ich hörte sie mir auch jeden Morgen beim Joggen an. Ich hielt meine Motivation hoch, indem ich meinen Enthusiasmus fast stündlich bestärkte. Auch wenn mir Leute prophezeiten, dass ich scheitern würde, waren diese Mitschnitte doch von größerem Einfluss, weil ich nie länger als ein paar Stunden ohne sie unterwegs war.
Wenn das Enthusiasmus-Level hoch ist, dann kann man viel produktiver arbeiten und sogar bei den sonst langweiligen Teilen seiner Arbeit Spaß haben. Ich habe immer wieder gemerkt, dass ich zuerst meine Gedanken auf eine neue Ebene heben muss, bevor ich auch mein Unternehmen auf eine neue Ebene heben kann. Wenn sich die Gedanken ändern, dann werden sich die Handlungen ändern und die Ergebnisse werden folgen. Wenn man nicht gerade eine generell hyperaktive Person ist, dann muss man seinen Enthusiasmus täglich neu bestärken. Ich empfehle entweder motivierende Audio-Programme zu hören oder inspirierende Bücher oder Artikel für wenigstens 15 Minuten pro Tag zu lesen. Wann auch immer ich damit aufgehört habe, spürte ich, wie die Selbstzweifel zurückkamen und meine Produktivität sank. Es ist wirklich erstaunlich, wie man seinen Enthusiasmus ewig hochhalten kann, wenn man sein Hirn permanent mit positivem Material füttert. Und wann man multi-tasked, dann bekommt man diesen Vorteil, ohne extra Zeit dafür investieren zu müssen.
Essen und Trainieren für optimale Energie
Im Sommer vor meinem letzten Semester im College (1993) wurde ich zum Lakto-Ovo-Vegetarier und ich bemerkte einen ordentlichen Anstieg meiner Energie und insbesondere meiner Konzentrationsfähigkeit. Vier Jahre später (1997) wurde ich zum kompletten Veganer (überhaupt keine tierischen Produkte) und das führte zu einem noch größeren Anstieg. Der Artikel Warum vegan? enthält die Details, warum ich diese Änderung gemacht habe.
Was man isst, hat einen tiefgründigen Effekt auf die Produktivität. Tierische Produkte benötigen, im Vergleich zu pflanzlicher Nahrung, bedeutend mehr Zeit und Energie, um verdaut zu werden und wenn der Körper mehr Energie für die Verdauung aufwenden muss, dann bedeutet das, dass weniger Energie für produktive, geistige Arbeit zur Verfügung steht. Im Endeffekt wirkt die Arbeit anstrengender, während man gerade Mahlzeiten mit tierischen Produkten verdaut und man neigt mehr dazu, irgendwelchen Ablenkungen zu erliegen. Wenn man also merkt, dass man sich nach dem Mittagessen kaum auf mental fordernde Arbeit konzentrieren kann, dann kann die Ernährung gut und gern der Übeltäter sein. Sogar Benjamin Franklin würdigte ein leichtes Mittagessen als einen bedeutenden Faktor seiner Produktivität. Während seine Kollegen am Nachmittag träge und müde waren, konnte er für den Rest des Tages produktiv weiterarbeiten.
Regelmäßiges Training ist ebenso notwendig für viel Energie und mentale Klarheit. Im College ging ich jeden Morgen vor dem Frühstück erstmal 30 Minuten laufen. Und natürlich hörte ich dabei zeitgleich motivierende und lehrreiche Audio-Programme. Diese tägliche Erneuerung hielt mich in guter physischer Verfassung und half mir mein Idealgewicht zu halten. Zudem hielt mich mein Kursplan auf Trab, weil ich jeden Tag im Zickzack über den Campus musste und dabei für gewöhnlich einen 10—15kg schweren Rucksack mit meinen Büchern dabei hatte. Obwohl ich also die meiste Zeit unter der Woche in Kursräumen herumsaß, bekam ich dennoch eine Menge tägliches Training ab.
Wenn man Zeitmanagement meistern will, dann macht es Sinn das beste Zeitmanagement-Werkzeug von allen zu pflegen—den physischen Körper. Durch Ernährung und Training kann man seine Kapazitäten für anhaltende, konzentrierte Anstrengungen ausbauen, sodass auch die schwierigsten Arbeiten leichter erscheinen werden.
Wenn man aktuell übergewichtig ist, dann sollte man zum lokalen Fitness-Center oder einem Sportfachgeschäft fahren und eine Hantel (oder zwei) finden, die genauso viel wiegt, wie die Menge an überschüssigem Fett, dass man mit sich herumträgt. Mal hochheben und damit eine Weile herumlaufen. Es wird einem bewusst werden, dass es das ist, was man jeden Tag mit sich herumträgt. Man stelle sich vor, wie viel leichter und lockerer alles wäre, wenn man dieses Gewicht dauerhaft verlieren könnte. Extra Gewicht zu Trainingszwecken mit sich herumzutragen, ist eine Sache, aber wenn es das Gewicht in Körperfett ist, dann kann man es nie ablegen und die Vorzüge des abgeschlossenen Trainings genießen. Man sollte eine verpflichtende Entscheidung treffen, diese überflüssigen Pfunde loszuwerden, um dann die lebenslangen Vorteile eines effizienteren physischen Transportmittels zu genießen.
Balance halten
Ich glaube nicht, dass es einfach ist, langfristig Produktivität, Gesundheit und Glück im Leben aufrechtzuerhalten, wenn das Leben völlig aus der Balance geworfen ist. Um in einem Bereich zu überragen, darf man nicht die anderen Bereiche außer acht und einen dann runterziehen lassen. Im College habe ich mich bemüht, jede Woche einen kompletten Tag frei zu nehmen, um mich meinem Privatleben zu widmen. Ich trainierte, ging zu Parties, besuchte Vereinstreffen, spielte Computerspiele und Pool und fand sogar Zeit für einen Urlaub in Las Vegas in meinem letzten Semester. Die vielen Personalwechsel am Ende von Death March-Projekten werden durch einen Mangel an Balance ausgelöst. Sich ausschließlich auf die Arbeit zu konzentrieren, auf Kosten jedes anderen Lebensbereiches, wird einem auf lange Sicht nur schaden. Wenn man in seiner Karriere wächst, sollte man darauf achten, dass das Privatleben mitwächst.
Meine wahrscheinlich grösstes Bedauern hinsichtlich meiner College-Zeit mit nur 3 Semestern ist, dass ich in der Zeit nie eine Freundin hatte. Obwohl ich eine Menge guter Freunde hatte (sowohl männliche als auch weibliche), in Vereinen war und an jedem Wochenende Spaß bei sozialen Aktivitäten hatte, war jedoch nie genug Zeit für eine zusätzliche intime Beziehung. Ich kann mich an eine Situation erinnern, wo ein Mädchen, dass ich kannte, sichtlich an einer Beziehung mit mir interessiert war und dafür sorgte, dass ich mehr Zeit mit ihr allein verbrachte, aber ich konnte darauf nicht eingehen, weil ich einfach keine Zeit für Rendezvous hatte. Ich hätte zu der Zeit keinen allzu guten Freund abgegeben.
Wenn ich alles nochmal machen müsste, dann denke ich, dass meine College-Erfahrung noch besser gewesen wäre, wenn ich sie auf 4 oder 5 Semester gestreckt und mir Zeit für eine Freundin erlaubt hätte. Es wäre toll gewesen, jemanden zu haben, mit dem ich mein Leben teilen kann—mal ganz abgesehen von den anderen Vorteilen der Intimität. Immerhin hatte ich eine Menge Zeit für Rendezvous nach meinem Abschluss. Nach ein paar Monaten hatte ich eine feste Freundin und 4 Jahre später waren wir verheiratet. Sie und ich gingen tatsächlich auf dasselbe College zur gleichen Zeit, aber wir haben uns dort nie getroffen, obwohl sich herausstellte, dass wir ein paar gemeinsame Bekanntschaften hatten.
Ich glaube, das Hauptziel des Zeitmanagement ist es, einem die Kraft zu geben, sein Leben so reizvoll zu machen, wie man sich es vorstellt. Indem man sich darüber klar wird, was man will und dann eine Menge an Gewohnheiten entwickelt, die einem erlauben, seine Ziele effizient zu verfolgen, wird man ein weitaus reicheres und erfüllteres Leben führen, als es sonst möglich ist. Wenn ich auf meine College-Tage zurückschaue—mehr als ein Jahrzehnt später—dann verspüre ich ein Gefühl der Dankbarkeit für die gesamte Erfahrung. Ich habe mir ein verrücktes Ziel gesetzt und bin bei der Jagd darauf wahnsinnig gewachsen. Das war eine der besten Zeiten meines Lebens.
Wenn man selbst produktiver werden möchte, dann sollte man es mit der Absicht angehen, sein ganzes Leben von Grund auf zu verbessern. Der Grund Zeitmanagement zu meistern, ist sein gutes Leben zu nehmen und in ein außergewöhnliches zu verwandeln. Zeitmanagement hat nichts mit Selbstaufopferung oder Selbstgeißelung zu tun. Oder damit, mehr von dem zu tun, was man nicht mag. Es geht darum, das zu umarmen, was man bereits liebt.